Virtueller Summenzähler: Digitale Innovation für eine dezentrale und nachhaltige Energiezukunft

1. April 2025

Virtueller Summenzähler

Die Energiewende stellt die deutsche Energiewirtschaft vor tiefgreifende Veränderungen. Dezentrale Energiekonzepte gewinnen zunehmend an Bedeutung, denn nachhaltige, regionale Energieversorgungskonzepte spielen eine Schlüsselrolle für eine erfolgreiche Energiewende. Eine entscheidende Innovation, die diesen Wandel vorantreibt, sind virtuelle Summenzähler (vSZ). Vor allem in Modellen wie Mieterstrom, Quartiersversorgung und gemeinschaftlicher Gebäudeversorgung (GGV) entfalten sie ihr volles Potenzial. In einem…

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Die Energiewende stellt die deutsche Energiewirtschaft vor tiefgreifende Veränderungen. Dezentrale Energiekonzepte gewinnen zunehmend an Bedeutung, denn nachhaltige, regionale Energieversorgungskonzepte spielen eine Schlüsselrolle für eine erfolgreiche Energiewende. Eine entscheidende Innovation, die diesen Wandel vorantreibt, sind virtuelle Summenzähler (vSZ). Vor allem in Modellen wie Mieterstrom, Quartiersversorgung und gemeinschaftlicher Gebäudeversorgung (GGV) entfalten sie ihr volles Potenzial. In einem Mieterstromprojekt können virtuelle Summenzähler die wirtschaftlichen Vorteile maximieren und Wechselprozesse vereinfachen, indem sie den administrativen Aufwand und die Kosten reduzieren.

Was genau ist ein virtueller Summenzähler (vSZ)?

Ein virtueller Summenzähler (vSZ) ist eine digitale Alternative zum klassischen, physischen Summenzähler. Traditionell werden Verbrauchs- und Erzeugungsdaten über spezielle, teure Hardware wie physische Wandlerschränke erfasst und bilanziert. Virtuelle Summenzähler hingegen setzen rein digital an: Sie kombinieren softwaregestützt die Daten mehrerer intelligenter Messsysteme (iMSys), um Energieverbrauch und -erzeugung virtuell zu bilanzieren.

Diese digitale Bilanzierung erfolgt dabei entweder in Echtzeit oder in Intervallen von 15 Minuten. Dadurch entfällt der hohe Investitionsaufwand für zusätzliche physische Zählerhardware komplett. vSZ ermöglichen somit erstmals eine präzise, digitale und kostengünstige Erfassung und Abrechnung von dezentral erzeugtem Strom. Durch den Einsatz von virtuellen Summenzählern wird die Notwendigkeit für teure physische Messplätze und komplexe Messkonzepte, wie die Zwie-Sammelschienen-Messkonzepte, eliminiert, was die Implementierung in kleineren Mehrfamilienhäusern rentabler und einfacher macht.

Warum virtuelle Summenzähler die Zukunft der dezentralen Energieversorgung sind

Die Einführung digitaler Technologien ist ein zentrales Ziel der deutschen Energiewende. Virtuelle Summenzähler spielen dabei eine immer wichtigere Rolle, denn sie bringen eine Reihe entscheidender Vorteile:

✅ Kosteneinsparungen durch digitale Messkonzepte

Virtuelle Summenzähler reduzieren Investitionen erheblich, da sie physische Zähler-Hardware vollständig ersetzen. Das spart sowohl Material- als auch Installationskosten ein und macht Mieterstrom- sowie Quartierskonzepte ökonomisch deutlich attraktiver. Durch die Nutzung von virtuellen Summenzählern im Rahmen des Mieterstrommodells können die Kosten weiter gesenkt werden, was die Umsetzung von Mieterstromprojekten in Mehrparteienhäusern erleichtert und durch gesetzliche Änderungen einen Meilenstein für den Ausbau des Modells darstellt.

✅ Flexible und schnelle Skalierbarkeit

Ein weiterer Vorteil liegt in der hohen Flexibilität und Skalierbarkeit der Technologie. Virtuelle Summenzähler können problemlos an unterschiedliche Nutzungskonzepte angepasst werden, darunter:

  • Mieterstrom in Mehrfamilienhäusern
  • Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV)
  • Volleinspeisung erneuerbarer Energien

Virtuelle Summenzähler erleichtern zudem den Wechsel von Mietern innerhalb dieser Modelle erheblich.

Das ermöglicht eine schnelle, einfache und günstige Erweiterung bestehender Konzepte auf zusätzliche Gebäude oder ganze Stadtteile.

✅ Platzersparnis und geringerer baulicher Aufwand

Da virtuelle Summenzähler keine physische Hardware wie Wandlerschränke oder zusätzliche Messgeräte benötigen, entfällt der Raumbedarf für diese technischen Anlagen. Insbesondere in Neubauten und bei der energetischen Sanierung ist dies ein enormer Vorteil, da wertvoller Raum eingespart wird und für Wohnzwecke oder andere Funktionen genutzt werden kann.

✅ Digitale Echtzeitbilanzierung und optimale Laststeuerung

Dank intelligenter Messsysteme (iMSys) und der Bilanzierung über Tarifanwendungsfall 7 (TAF 7) werden Verbrauchsdaten sowie Erzeugungsleistungen in Echtzeit oder kurzen Intervallen erfasst. Dies ermöglicht es, Lastspitzen frühzeitig zu erkennen und Verbrauchsprofile gezielt an die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien anzupassen. So werden Effizienz und Eigenverbrauchsquote erhöht und die Kosten gesenkt. Virtuelle Summenzähler integrieren sich dabei nahtlos mit Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen), um die Laststeuerung zu optimieren und die Effizienz weiter zu steigern.

✅ Optimierte digitale Abrechnungssysteme

Digitale Integration von Messdaten vereinfacht zudem die Abrechnung enorm. Anbieter wie Ampeers Energy ermöglichen es, vSZ nahtlos in digitale Abrechnungslösungen einzubinden. Dadurch entfallen manuelle Prozesse, Fehlerquellen werden minimiert, und Abrechnungen erfolgen schneller und transparenter.

Einsatzmöglichkeiten in PV-Mieterstrom

Der virtuelle Summenzähler bietet eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten in PV-Mieterstromprojekten. Durch die digitale Erfassung und Verteilung des erzeugten Stroms können Mieterstromprojekte effizienter und kosteneffizienter umgesetzt werden. In Wohn- und Gewerbeimmobilien ermöglicht der virtuelle Summenzähler eine optimierte Energieverteilung, die sowohl den Eigenverbrauch maximiert als auch die Energiekosten für Mieter senkt. Dies trägt nicht nur zur Wirtschaftlichkeit der Projekte bei, sondern unterstützt auch die Energiewende, indem lokal erzeugter PV-Strom direkt vor Ort genutzt wird. Die Flexibilität des virtuellen Summenzählers erlaubt es, verschiedene Mieterstrommodelle zu realisieren und so maßgeschneiderte Lösungen für unterschiedliche Gebäudetypen und Nutzergruppen zu entwickeln.

Technische Aspekte des virtuellen Summenzählers

Der virtuelle Summenzähler basiert auf moderner Technologie und ermöglicht die digitale Erfassung und Verteilung des erzeugten Stroms. Durch die Verwendung von intelligenten Messsystemen (iMSys) und registrierender Leistungsmessung (RLM) werden die Messwerte präzise und zuverlässig erfasst. Diese Daten werden dann softwaregestützt kombiniert, um eine virtuelle Bilanzierung zu erstellen. Der virtuelle Summenzähler kann in verschiedenen Spannungsebenen, wie z.B. in Niederspannungsnetzen, eingesetzt werden und bietet eine hohe Flexibilität bei der Verteilung des Stroms. Diese Technologie ermöglicht es, den Energiefluss in Echtzeit zu überwachen und zu steuern, was zu einer effizienteren Nutzung der erzeugten Energie führt und die Integration erneuerbarer Energien in das Netz erleichtert.

Neustart der Digitalisierung: Gesetzliche Vorgaben

Der Neustart der Digitalisierung der Energiewende hat zu gesetzlichen Vorgaben für die Umsetzung von virtuellen Summenzählern geführt. Das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende ermöglicht die bundesweite Einführung des virtuellen Summenzählers und regelt die technischen Anforderungen für die Umsetzung. Diese gesetzlichen Vorgaben schaffen einen klaren Rahmen für die Nutzung von virtuellen Summenzählern und unterstützen die Verbreitung dieser innovativen Technologie. Dadurch wird nicht nur die Energiewende vorangetrieben, sondern auch die Digitalisierung der Energieversorgung gefördert, was zu einer effizienteren und nachhaltigeren Nutzung von Ressourcen führt.

Zukunft der Energieverteilung

Die Zukunft der Energieverteilung ist untrennbar mit der zunehmenden Bedeutung erneuerbarer Energien und der Notwendigkeit einer effizienteren und nachhaltigeren Energieverteilung verbunden. Hierbei spielt der virtuelle Summenzähler eine zentrale Rolle. Durch seine Fähigkeit, direkt erzeugte Energie optimal zu nutzen und Überschüsse intelligent zu verteilen, trägt er maßgeblich zur Energiewende bei.

Ein wesentlicher Vorteil des virtuellen Summenzählers liegt in seiner Fähigkeit, Mieterstromprojekte effizient umzusetzen. In jenen Projekten ermöglicht der vSZ eine gerechte und flexible Verteilung des erzeugten Stroms auf alle Teilnehmer. Dies führt nicht nur zu einer Reduzierung der Energiekosten für die Mieter, sondern unterstützt auch die lokale Nutzung von PV-Strom, was die Nachhaltigkeit der Energieversorgung erhöht.

Darüber hinaus fördert der virtuelle Summenzähler die direkte Nutzung der erzeugten Energie, wodurch die Abhängigkeit von externen Energiequellen verringert wird. Dies ist besonders in Zeiten steigender Energiepreise und wachsender Umweltbewusstsein von großer Bedeutung. Die Möglichkeit, den Energiefluss in Echtzeit zu überwachen und zu steuern, ermöglicht eine optimale Laststeuerung und erhöht die Effizienz der Energieverteilung.

Insgesamt zeigt sich, dass der virtuelle Summenzähler ein unverzichtbarer Baustein für die Zukunft der Energieverteilung ist. Er unterstützt nicht nur die Umsetzung der Energiewende, sondern trägt auch zur Schaffung einer nachhaltigen und effizienten Energieinfrastruktur bei. Dannenberg Energy und andere Vorreiter in diesem Bereich setzen bereits erfolgreich auf diese Technologie, um die Energiezukunft aktiv mitzugestalten.

Praxisbeispiele: Erfolgreiche Umsetzung virtueller Summenzähler in Deutschland

In der Praxis zeigt sich die Bedeutung virtueller Summenzähler besonders deutlich. Das Unternehmen Dannenberg Energy setzt diese Technologie bereits erfolgreich ein und hat mehrere wegweisende Projekte realisiert, welche die Vorteile digitaler Messkonzepte eindrucksvoll demonstrieren. Die Nutzung von virtuellem Summenzähler in diesen Projekten hat sich als kosteneffizient erwiesen.

📍 Projekt Freiberg (Stadtwerke Freiberg)

  • Umsetzung: ab November 2024
  • Technologie: vSZ kombiniert mit Photovoltaik (PV-Anlage)
  • Messkonzept: Mieterstrom
  • Mieterstrommodell: Nutzung virtueller Summenzähler zur Vereinfachung des Mieterwechsels und Integration von Mieterstrom in Mehrparteien-Immobilien, was die Installationskosten senkt und die Umsetzung in bestehenden Gebäuden erleichtert
  • Messstellenbetrieb: Metiundo
  • Digitale Abrechnung: Dannenberg Energy x Ampeers Energy

📍 Projekt Kiefernweg in Flensburg (Stadtwerke Flensburg)

  • Umsetzung: ab April 2024
  • Umfang: 28 Wohneinheiten in zwei Gebäuden
  • PV-Leistung: 145 Module, ca. 65 kWp (rund 55 MWh jährlich)
  • Eigenverbrauchsquote: ca. 40 % des Gesamtenergiebedarfs aus eigener Erzeugung
  • Integration von Elektromobilität: 5 Doppelladesäulen mit 10 Ladepunkten
  • Messstellenbetrieb: Metiundo
  • Digitale Abrechnung: Dannenberg Energy x Ampeers Energy
  • Nutzung des Mieterstrommodells: Virtuelle Summenzähler als kostengünstige Alternative zu physischen Summenzählern erleichtern die Umsetzung von Mieterstromprojekten in Mehrparteienhäusern

Diese Projekte belegen eindeutig, wie virtuelle Summenzähler die Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Effizienz dezentraler Energieprojekte verbessern.

Für wen sind virtuelle Summenzähler besonders interessant?

Virtuelle Summenzähler eignen sich hervorragend für:

  • Immobilienentwickler und Bauträger, die nachhaltige und wirtschaftlich attraktive Gebäude (Wohnanlagen, Gewerbeimmobilien) planen und umsetzen wollen.
  • Energieversorger und Stadtwerke, die digitale Messkonzepte implementieren und zukunftssichere Dienstleistungen anbieten möchten.
  • Kommunen, die lokale Energiegemeinschaften fördern und zukunftssichere Energiekonzepte unterstützen wollen.
  • Hausverwaltungen und Eigentümergemeinschaften, die gemeinsam kostengünstig und effizient Strom für Ihre Gebäude erzeugen, verbrauchen und abrechnen wollen.

Häufig gestellte Fragen zu virtuellen Summenzählern (vSZ)

Wie genau funktioniert ein vSZ?

Der vSZ kombiniert digital Messdaten mehrerer intelligenter Messsysteme (Smart Meter) und erstellt eine virtuelle Bilanzierung ohne zusätzliche Hardware.

Sind virtuelle Summenzähler rechtlich anerkannt?

Ja, sie entsprechen vollständig den regulatorischen Anforderungen des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG) und sind gesetzlich anerkannt.

Was ist der Tarifanwendungsfall 7 (TAF 7)?

TAF 7 beschreibt die digitale Übermittlung von Messwerten in Echtzeit oder regelmäßigen Intervallen für virtuelle Bilanzierungen in Mieterstrommodellen oder Quartierslösungen.

Fazit: Virtuelle Summenzähler sind Schlüsseltechnologien der Energiewende

Virtuelle Summenzähler (vSZ) ermöglichen dezentrale Energiekonzepte wie Mieterstrom, Quartierslösungen und gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV) effizient, flexibel und kostengünstig umzusetzen. Sie sind ein zentraler Baustein für eine digitale, nachhaltige und zukunftssichere Energieversorgung. Unternehmen wie Dannenberg Energy leisten dabei Pionierarbeit und setzen diese Technologie konsequent ein, um die Energiewende voranzutreiben. Besonders das Mieterstrommodell spielt eine wichtige Rolle in der zukünftigen Energieversorgung, da es durch virtuelle Summenzähler erleichtert wird.

Nutzen Sie die Chance, die Energiewende aktiv mitzugestalten und profitieren Sie von den Vorteilen der digitalen Zukunft mit virtuellen Summenzählern.

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